Wie man durch einen Seminarvortrag seinen Computer aufrüstet

Es geschah im Wintersemester 03/04. Da hörte ich die Vorlesung über Lie-Algebren bei Prof. Schweigert. Man konnte durch einen Seminarvortrag einen Schein erwerben. Eines der Themen war "Coxetergruppen". Das Thema hatte mich schon länger interessiert, weil in meiner abstrakten Theorie des Schachspiels (auf meiner Homepage unter "Publikationen" - inzwischen arbeite ich an einer noch abstrakteren Theorie) ähnliche Gruppen vorkommen. Also habe ich mich dieses Themas angenommen.

Das Resultat war ein kleiner Skript und einige 3D-Grafiken, ebenfalls unter "Publikationen" zu finden. Um die 3D-Grafiken zeigen zu können, habe ich meinen Laptop mit ins Geomatikum geschleppt. Meine erste Feststellung war eine grauenvolle Bildqualität mit dem Beamer ("Datenprojektor") des Geomatikums. Meine zweite, weit erschreckendere Erkenntnis war, dass mein Laptop plötzlich ein ähnlich schlechtes Bild aufwies. Ich dachte, da ist wahrscheinlich ein Störsignal auf der Leitung, das in mein Bild streut - darum kümmere ich mich nach dem Vortrag. Wenn wenigstens der Vortrag verlaufen wäre, wie geplant... Als ich zu den 3D- Grafiken kam, musste ich feststellen, dass die Farben einem monotonen Schwarz gewichen waren. Meine Erklärungen wie "Das rote ist..." waren damit jeder Grundlage beraubt worden. Und einen schwarzen Tetraeder findet man in lauter schwarzen Symmetrieebenen auch nicht wieder.

Danach habe ich mich erst einmal beim Hausmeister über die Bildqualität beklagt. Zu Hause musste ich feststellen, dass das Problem immer noch bestand. Bildstörungen und die 3D-Grafiken in schwarz. Da fielen mir zwei Ursachen ein: Irgendwas verstellt (gut) oder irgendwas defekt (weniger gut). Also habe ich einen zweiten Monitor angeschlossen - da verschwanden die Bildstörungen. Glück gehabt! Also noch die 3D-Grafiken testen: immer noch schwarz. Nach langer Fehlersuche fand ich heraus, dass ich in meinem 3D-Programm das Licht abgeschaltet hatte. Nachts sind eben alle Vektoren grau.

Nachdem nun wieder alles ging, war wieder mal vorlesungsfreie Zeit. Nach ein paar Wochen meldeten sich die Bildstörungen zurück. Also habe ich meinen lokalen Computerexperten (von dem ich alles in Sachen Rechner kaufe und der einen hervorragenden Support anbietet) angerufen und ihm davon erzählt. Er kam dann vorbei um den Rechner abzuholen und dem Hersteller zu schicken. Eine Woche später bekam ich den Rechner (im Wesentlichen) zurück. Man hatte das Barebone, also den Rahmen mit Hauptplatine und Display gewechselt.

Beim Einschalten waren keine Bildstörungen mehr vorhanden - wie auch, es gab nämlich auch kein Bild mehr. Dann erschien das Bild, geviertelt und über das Display verteilt. Also noch ein Anruf, wieder einsenden. Das neue Barebone hatte einen Wackelkontakt. Der Kundendienstler hat dann, als Entschädigung, statt eines 14,1" Barebones ein 15" eingesetzt. Seitdem habe ich also ein größeres Display - da kommen DVDs richtig gut.