Das Mondfüchschen

In einem kleinen Buchenhain
Schleicht sich ein Fuchs aus seinem Bau.
Der schwache, fahle Mondenschein
Taucht den Wald in silbrig blau.
Das Füchschen tapst auf seine Weise
Schritt für Schritt durch Holz und Nacht.
Auf sanften Pfoten, still und leise,
Geht es zügig, doch bedacht.

Und wenn des vollen Mondes Licht
Auf den feuchten Boden fällt,
Sich in einem Flüsschen bricht
Und den Buchenhain erhellt,
Wandelt das Füchslein die Gestalt.
Kein Füchschen kann man dann mehr sehen
Auf seinem Streifzug durch den Wald,
Sondern ein Mädchen, zart und schön.

Der Wind bläst durch ihr schwarzes Haar,
Bis sie erzittert, fast schon friert.
Wer je des Nachts im Wäldchen war,
Weiß, dass dies Mädchen existiert.
Doch ist der Morgen wieder nah,
Dann ist die schöne Maid verschwunden.
Wo eben noch ein Mädchen war,
Zieht ein Füchslein seine Runden.