Spürst du es?

Spürst du den Drang in deiner Seele?
Spürst du den Brand in deiner Kehle?
Spürst du, wie dein Durst erwacht
Und dich hinauszieht, in die Nacht?
Spürst du den starken Trieb in dir,
Deine unstillbare Gier
Nach frischem, warmem Menschenblut,
Die tief in deinem Innern ruht?

Hörst du, wie die Wölfe heulen?
Hörst du den Ruf der Schleiereulen?
Hörst du deiner Beute Schritte,
In des dunklen Waldes Mitte?
Hörst du, wie jeder Schritt sie trägt,
Ihr Herz, das immer schneller schlägt?
Ihr Atem hallt in deinen Ohren,
Sie ahnt es schon, sie ist verloren.

Siehst du, wie die Wolken ziehen?
Siehst du, wie sie vor dir fliehen?
Siehst du des fahlen Mondes Licht,
Das durch die dunklen Wolken bricht?
Siehst du, wie deine Beute flieht,
Wenn sie deine Zähne sieht?
Sie rennt in Panik, voller Schrecken
Will sie sich vor dir verstecken.

Riechst du die frische, klare Luft?
Riechst du deiner Beute Duft?
Riechst du, wie sie schwitzt vor Angst
Wenn du ihr an die Kehle langst?
Riechst du das frische Blut, das spritzt
Wenn du ihre Haut einritzt,
Das rot aus ihren Adern quillt
Und deinen Durst nach Leben stillt?

Spürst du den Zauber dieser Nacht?
Spürst du es? Du bist erwacht!
Spürst du die Stärke und die Kraft
In dem roten Lebenssaft?
Spürst du die Unsterblichkeit?
Sie ist gekommen, deine Zeit!
Die dunklen Mächte sind bei dir!
Von nun an bist du ein Vampir!