Praktikum für Fortgeschrittene

Es war ein warmer, sonniger Tag im Spätsommer, den ich mal wieder mit Arbeit verbrachte. Mein Chef hatte mich gebeten, einige Praktikanten zu betreuen. Eigentlich ein ganz guter Ferienjob - nur etwas zeitaufwändig. Von früh bis spät kümmerte ich mich darum, dass sie gut vorankommen und die Elektronik für ihre Messungen funktionierte. Meine Studenten waren ganz nett und wir quatschten neben der Arbeit viel miteinander, am meisten natürlich während der Mittagspause. Meistens gingen wir zusammen zur Kantine. Aber an diesem Tag war alles anders.

Als es Mittag wurde, waren wir alle hungrig und machten uns fertig, zur Kantine zu gehen - fast alle. Nur Ann-Kathrin war nicht nach Mittagspause zumute. Sie war sehr engagiert und wollte lieber die Zeit nutzen, um an der Messung weiterzuarbeiten. Großen Hunger hatte ich auch nicht, daher bot ich ihr an, ebenfalls auf meine Pause zu verzichten und ihr dabei zu helfen. Die anderen Praktikanten bat ich, mir ein Sandwich mitzubringen. Sie machten sich auf den Weg und ließen Ann-Kathrin und mich allein mit den Schaltungen und den Computern, und natürlich mit dem Radio. Mein Chef hatte für etwas Musik gesorgt, so ließ es sich viel besser arbeiten. Gemeinsam saßen wir nun an der Schaltung, grübelten, unterhielten uns und lauschten der Musik.

Während wir an der Schaltung arbeiteten, erklärte ich Ann-Kathrin die Elekronik etwas näher und stellte ihr ein paar Fragen, so ein Praktikum ist ja schließlich eine Lehrveranstaltung. Eigentlich brauchte ich nicht viel erklären, weil sie sich als sehr gute Studentin herausstellte. Und wenn sie doch mal ins Grübeln kam, sah sie mich mit einem unwiderstehlich süßen Blick an. Allmählich wusste ich nicht mehr, ob ich mich eher auf die Elektronik oder auf meine hübsche Praktikantin konzentrierte. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem kurzen Pferdeschwanz gebunden und sah einfach zum anbeißen aus in ihrem schwarzen Shirt. Viel lieber hätte ich mit ihr geflirtet, aber wir mussten ja die Schaltung aufbauen...

"Ist das der richtige Widerstand?", fragte sie und hielt mir ein Bauteil entgegen. Ich nahm es ihr ab und streifte dabei leicht ihre Hand. Diese Berührung fand ich recht angenehm, denn ihre Haut was sehr zart. "Ja, der ist richtig." Ich gab ihn ihr zurück und streifte ihre Hand dabei ganz bewusst noch einmal. Lächelnd nahm sie ihn mir ab und baute ihn in die Schaltung ein. "Und jetzt das Messprogramm.", sagte sie und griff zur Computermaus. "Gut, zeig doch mal das Diagramm." Sie öffnete die Datei und das Messprogramm erschien auf dem Bildschirm. Ganz gebannt sah sie es sich an. Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen und streichelte ganz sanft ihre Hand. Erschrocken blickte sie mich an, doch dann lächelte sie. Dann nahm sie meine Hand und streichelte sie ebenfalls. Wir sagten kein Wort, sondern lächelten uns nur an und hielten uns an den Händen.

Langsam streichelte ich ihre Unterarme, die sich ebenso zart anfühlten wie ihre Hände. Stück für Stück kamen wir einander immer näher. Eine blonde Strähne war in ihr Gesicht gefallen. Sehr zärtlich strich ich sie zurück. Dann legte ich meine Hand in ihren Nacken. Sie schloß die Augen und kam mir noch etwas näher. Schließlich trafen sich unsere Lippen und ich gab ihr einen sehr sanften Kuss. Wir lösten uns wieder voneinander uns sahen uns in die Augen. Sie legte ihre Arme um mich und zog mich wieder dichter zu sich heran. Wieder trafen sich unsere Lippen, diesmal etwas länger. Unsere Umarmung wurde langsam inniger und auch unsere Küsse gewannen an Leidenschaft. Ihre Küsse waren so schön, dass ich die Arbeit komplett vergessen hatte.

"Was wird denn das für eine Schaltung?" Wir waren so sehr mit küssen beschäftigt, dass wir die anderen gar nicht bemerkt hatten. "Wir machen Mittagspause.", erklärte ich schnell. "So sah das auch aus. Aber wenn ihr euch schon gegenseitig vernascht statt auf die Sandwiches zu warten, dann können wir die ja essen." - "Vom Küssen wird man doch nicht satt!", antwortete Ann-Kathrin schlagfertig. Dann machten sich wieder alle an die Arbeit, den ganzen Nachmittag hindurch. Als endlich Feierabend war, begleitete ich Ann-Kathrin noch ein Stück. Wir verabschiedeten uns mit einem Kuss und versprachen einander, am nächsten Tag wieder die Mittagspause durchzuarbeiten.